EN 388:2016

Schutzhandschuhe gegen mechanische risiken

Nach dieser Norm werden Eigenschaften wie Abriebfestigkeit, Schnittfestigkeit, Weiterreißfestigkeit, Durchstichfestigkeit und Stoßschutz geprüft. In Verbindung mit dem Piktogramm werden vier Zahlen und ein oder zwei Buchstaben angegeben. Sie geben die Leistung des Handschuhs an.

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1. ABRIEBFESTIGKEIT

Das Material wird unter Anwendung eines bestimmten Drucks mit Schleifpapier bearbeitet. Die Schutzstufe wird auf einer Skala von 1 bis 4 angegeben und hängt von der Anzahl der Zyklen ab, die erforderlich sind, um ein Loch in das Material zu reiben. Je höher die Zahl, desto größer ist die Abriebfestigkeit.

2. SCHNITTFESTIGKEIT, COUPE-TEST

Der Schnittschutz wird geprüft, indem ein Messer über das Handschuhmaterial geführt wird, bis es das Material durchschneidet. Die Schutzstufe wird durch eine Zahl von 1 und 5 ausgedrückt, wobei 5 dem höchsten Schnittschutz entspricht. Wenn das Material die Klinge bei dieser Prüfung abstumpft, ist stattdessen die Schnittprüfung nach ISO 13997 (TDM-Test) durchzuführen, siehe Punkt 5.

3. REISSFESTIGKEIT

Es wird die Kraft gemessen, die benötigt wird, um das Handschuhmaterial zu zerreißen. Die Schutzstufe wird durch eine Zahl von 1 und 4 ausgedrückt, wobei 4 dem widerstandsfähigsten Material entspricht.

4. DURCHSTICHFESTIGKEIT

Der Kraftaufwand, der benötigt wird, um das Material mit einer Spitze zu durchstoßen. Die Schutzfunktion wird als Zahl zwischen 1 und 4 angegeben, wobei 4 dem widerstandsfähigsten Material entspricht.

5. SCHNITTFESTIGKEIT, TDM-TEST NACH ISO 13997

Wird die Klinge beim Coupe-Test abgestumpft (siehe Punkt 2), ist stattdessen dieser Test durchzuführen. Das Ergebnis wird durch einen Buchstaben von A bis F ausgedrückt, wobei F für die höchste Schutzstufe steht. Ist einer dieser Buchstaben angegeben, wurde die Schutzstufe durch dieses Verfahren anstatt durch den Coupe-Test bestimmt.

ISO 13997:1999 – Bestimmung der Festigkeit gegenüber Schnitten von scharfkantigen Gegenständen
Für Schnittschutzhandschuhe ist ein alternativer Schnitttest empfehlenswert. Ist gemäß EN 388:2016 bei Schnittschutzhandschuhen durchzuführen, wenn das Handschuhmaterial die Klinge während des Tests abstumpft. Mit einem Messer wird bei konstanter Geschwindigkeit, aber steigendem Kraftaufwand bis zum Durchbruch in das Schnittschutzmaterial geschnitten. Die Schutzstufe wird in Newton angegeben und entspricht der Kraft, die erforderlich ist, um das Material nach einer Schnittlänge von 20 mm zu durchschneiden.

6. STOSSSCHUTZ

Wenn der Handschuh einen Stoßschutz bietet, wird diese Information durch den Buchstaben „P“ als sechstes und letztes Zeichen angegeben. Ist kein „P“ angegeben, besteht kein Stoßschutz.

EN 388:2003

Dies ist die alte Fassung der Norm gegen mechanische Risiken. Die Unterschiede gegenüber der Fassung von 2016 bestehen in der Schleifpapier-Körnung für die Prüfung der Abriebfestigkeit und im Verfahren zur Prüfung von schnittfesten Fasern. Sie gilt außerdem nicht für die Prüfung auf Stoßschutz.
Am Markt sind noch viele Schutzhandschuhe erhältlich, die gemäß der alten Fassung dieser Norm gekennzeichnet sind. Diese sind genauso sicher wie die Handschuhe mit der neuen Kennzeichnung.
Wichtig ist: Nicht die Leistung der Handschuhe hat sich geändert. Die Verfahren zur Prüfung dieser Leistungsstufen haben sich geändert!